Brauchen wir nach Buffett einen neuen Börsenguru?

Neue Buffett-Beteiligung sorgt für Gesprächsstoff, Flaconi wird herumgeshopped, Xiaomi kommt nach Deutschland

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Ist der nächste Warren Buffett eine Frau?

Warren Buffett gilt seit Jahrzehnten als richtungsweisend wenn es ums Investieren geht, doch seine Relevanz könnte angesichts der neuen Generation von Investoren bald sinken. Gestern gab der Berkshire-Hathaway-Chef neue Beteiligungen bekannt, neben Verizon hat der Fonds 4,1 Milliarden US-Dollar in Chevron gesteckt. Dass Buffett auf einen Ölkonzern setzt, sorgt in einschlägigen Foren für Gesprächsstoff. Erst vergangene Woche hat S&P das Rating von Chevron aufgrund des negativen Einflusses auf den Klimawandel herabgestuft, Doch der Starinvestor rechnet wohl noch nicht damit, dass Erneuerbare Energien in naher Zukunft einen größeren Stellenwert einnehmen werden. Immerhin investiert Chevron selbst in alternative Energieformen, wie aktuell in Erdwärme.

Buffetts Chevron-Beteiligung lässt jedenfalls die Stimmen, die seine Investmentstrategie als nicht mehr zeitgemäß sehen, lauter werden – unter anderem auch, weil er als Bitcoin-Verweigerer gilt (die Währung knackte übrigens gestern die 50.000-Dollar-Marke). Sein Erbe als Börsenguru will offenbar Investor Chamath Palihapitiya antreten, der sein Vermögen als früher Facebook-Manager aufbaute. Dieser sagte in einem Interview über Buffett kürzlich:

Nobody's going to listen to Buffett. Buffett doesn't have the energy to say what he said 30 and 40 years ago in 2021. And that's OK, he's basically earned the right to chill out and be the GOAT, but there have to be some other folks that take that mantle, take the baton and do it as well to this younger generation in the language they understand.

Als weitere Buffett-Ablöserin wird seit einigen Monaten die Investorin Cathie Wood gehandelt. Wie früher bei Buffetts Berkshire Hathaway beobachten jetzt immer mehr Kleinanleger, welche Entscheidungen Wood mit ihren ARK Investment Fonds trifft, ihr Innovation ETF wuchs vergangenes Jahr um 170 Prozent. Zu ihren Beteiligungen zählen Tesla, Pinterest und Paypal, außerdem ist Wood ein Bitcoin-Fan.

Wer die Investment-Bestseller des 20. Jahrhunderts gelesen hat und dann versucht, die darin erklärten Strategien und Berechnungsmodelle auf innovative High-Growth-Unternehmen anzuwenden, dem wird rasch klar, dass irgendwelche KGV-Regeln auf den heutigen Märkten nicht mehr funktionieren. Ein Börsenguru für das 21. Jahrhundert ist also längst überfällig.

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Lisa