Wie es mit Wirecard und Lufthansa weitergeht
Wirecard und Lufthansa waren im Haushalt Oberndorfer die Top-Themen am Wochenende. Bei Wirecard gab es nach dem Newsletter am Freitag noch einige Entwicklungen: Vorstandschef Markus Braun gab mittags seinen Rücktritt bekannt, worauf der Kurs von knapp unter 20 Euro auf zeitweise knapp 30 Euro stieg und sich bei 25,58 Euro einpendelte. Vor einigen Stunden gab das Unternehmen bekannt, dass die 1,9 Milliarden Euro auf den Treuhandkonten wahrscheinlich gar nicht existierten. Der COO, der am Donnerstag schon freigestellt wurde, war übrigens für die Geschäftskontakte in Asien verantwortlich. Diese sollen laut Insidern selbst intern eine Blackbox gewesen sein. Die Banken sollen bis Ende der Woche eine mittelfristige Lösung für ihren Kunden finden. Übrigens haben auch einige Raiffeisen-Banken Wirecard Kredite gegeben. In Anlegerkreisen habe ich dieser Tage schon verschiedenste Szenarien gehört: Von Insolvenz über Verkauf der Assets bis zu starkem Comeback in einigen Jahren. Es gilt wieder: Niemand weiß wirklich irgendwas. Trotzdem steht noch immer die große Frage im Raum, wie so ein Betrug passieren konnte, falls Wirecard wirklich Opfer ist, und wie dieser dann bis Freitag vertuscht wurde. Vielleicht habe ich in den vergangenen Wochen zu viel Ozark gesehen, aber dieses Geschäft kommt mir alles andere als sauber vor.
Bei Lufthansa ist das Rettungspaket alles andere als gesichert. Großaktionär Heinz Hermann Thiele will zu großen Einfluss der Bundesrepublik verhindern. Bis zur Hauptversammlung am Donnerstag, wo über das Paket abgestimmt wird, kann also noch viel passieren. Einigen sich die Aktionäre nicht auf die staatliche Rettung, steht eine Insolvenz im Raum. Was dann mit der Rettung der Tochter Austrian, die Lufthansa mit 150 Millionen Euro unterstützen soll, passiert, ist unklar.
Lufthansa wird ab heute nicht mehr im Dax, sondern im Mdax gehandelt. Dafür steigt die Deutsche-Wohnen-Aktie in den Dax auf. Was der Abstieg für Anleger und Dax-ETFs bedeutet, ist hier genauer erklärt. Ob Wirecard aus dem Dax fliegt, wird übrigens im September geprüft.
Und weiters
Helmut Hochegger, Angeklagter im noch immer laufenden Buwog-Prozess, hat Privatinsolvenz angemeldet. (Trend)
Die ÖVP wollte offenbar das staatliche Bundesrechenzentrum an die Österreichische Post verkaufen. (Profil)
Eigene Chips und Software-Updates: Was bei der heutigen Apple WWDC zu erwarten ist. (The Verge)
Der österreichische VC Speedinvest war laut Zahlen der Plattform Dealroom 2020 bisher der aktivste Startup-Investor in Europa. (Trending Topics)
Einen schönen Start in die Woche!
LG, Lisa