Das Home Office wird zur Glaubensfrage
Ein baldiges Ende der Beschränkungen für die Wirtschaft wird immer unwahrscheinlicher, Auto1 kündigt Börsengang an.
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Lockdown-Ärger über Coronahilfen und Arbeitsplatz
Ein rasches Hochfahren der Wirtschaft wird sowohl in Deutschland als auch in Österreich immer unwahrscheinlicher. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier geht davon aus, dass der Lockdown länger dauern werde. Bedarf für ein weiteres Konjunkturprogramm sieht er aktuell nicht, auch nicht für die Home-Office-Pflicht. Diese würde für Unternehmen noch mehr Aufwand bedeuten. Home-Office-Befürworter sehen in der Maßnahme allerdings eine Möglichkeit, einen längeren Stillstand der Wirtschaft zu verhindern. Auf Arbeitnehmerseite deuten Stimmungsberichte daraufhin, dass Heimarbeit in vielen Fällen möglich wäre, aber von der Geschäftsführung nicht unterstützt wird. Vielleicht sind die Chefs anderweitig beschäftigt: Denn Probleme bei der Auszahlung der Coronahilfen und die damit verbundene Bürokratie sorgen aktuell für Verärgerung bei den deutschen Unternehmen.
Die österreichische Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck will sich in einem aktuellen Interview ebenfalls nicht auf ein baldiges Ende des Lockdowns festnageln lassen. Während in Österreich noch nicht über eine Home-Office-Pflicht diskutiert wird, stehen dort die Arbeitnehmerrechte bei Heimarbeit im Fokus. Immer mehr Industriekonzerne bieten Coronatests für ihre Mitarbeiter an und machen sich bereits Gedanken über eine Impfstrategie in den Unternehmen.
Wie geht es angesichts dieser angespannten Lage weiter? Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn kündigte heute morgen an, dass es im Februar mit den Beschränkungen weitergehen werde und appellierte an Arbeitgeber, das Homeoffice zu forcieren. Sein österreichischer Kollege Rudolf Anschober sagte gestern Abend, dass noch diese Woche über das weitere Lockdown-Vorgehen entschieden werde.
Home Office: Wie sieht das bei euch aus: Könnt, dürft, wollt oder müsst ihr zuhause arbeiten?
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Lisa