Der Teufel trägt auch weiterhin Prada
Twitter zahlt Strafe, Tech-Konzerne unter Beobachtung und Spotifys neuer Promi-Deal.
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Anna Wintours Beförderung
So etwas passiert Frauen selten: Nachdem dieses Jahr immer öfter ihr Rücktritt gefordert wurde, wird Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour befördert: Der Verlag Conde Nast ernennt sie zum Global Chief Content Officer und Global Editorial Director der internationalen Vogue-Ausgaben. Wintour ist seit 1988 Chefredakteurin der US-Vogue, wegen der fehlenden Diversität im Verlag wurde in den vergangenen Monaten die Kritik an ihr lauter. Conde Nast hat noch weitere Probleme, wie etwa sinkende Auflagenzahlen und Werbeeinnahmen. Mit dem neuen Management will man die internationalen Magazinmarken vereinheitlichen und folgedessen wahrscheinlich auch Kosten sparen.
Datenschutz-Offensive
Die Tech-Branche ist von der Krise bekanntlich wenig betroffen, dennoch ist 2020 kein leichtes Jahr für sie. Der Druck von öffentlicher Seite wird zum Jahresende noch einmal erhöht. Nachdem gegen Facebook und Google bereits Verfahren laufen, beschäftigt sich die US-Handelskommission jetzt mit der Datensicherheit bei Amazon, TikTok, Facebook und weiteren Plattformanbietern. Die Behörde will in Erfahrung bringen, wie die Unternehmen Daten ihrer Nutzer sammeln und verarbeiten. Ähnliches hat die EU-Kommission vor: Die Behörde legte gestern die Gesetzesentwürfe für den Digital Services Act und den Digital Markets Act ein. Die neuen Gesetze sollen dafür sorgen, dass die Konzerne nicht ihre Macht missbrauchen, und dass die Daten der Nutzer besser geschützt werden. Eine detaillierte Beschreibung dieses Vorhabens hat der Spiegel.
Twitter ist übrigens das erste große Technologieunternehmen, das für einen Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung eine Strafe zahlen muss. Für ein Datenleck in der Android-App, das nicht rechtzeitig gemeldet wurde, muss Twitter 450.000 Euro zahlen, Österreich forderte sogar eine Strafe in Höhe von 25 Millionen Euro.
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Twitter stellt die Livevideo-App Periscope sechs Jahre nach der Übernahme ein. (The Verge)
Die Stadt Wien will nächstes Jahr ein Stipendium für neue Gründer einführen. Wie dieses aussehen soll, erarbeitet die zuständige Wirtschaftsagentur. (Trending Topics)
Weltweit haben 2,7 Milliarden Menschen bislang in der Pandemie keine Hilfen aus staatlichen Sozialsystemen erhalten, besagt eine Studie der Hilfsorganisation Oxfam. Von 11,7 Billionen Dollar, die bisher aus öffentlicher Hand in Hilfsprogramme gesteckt wurden, kommen nur 0,4 Prozent aus Ländern mit niedrigem Einkommen. (Spiegel)
Prince Harry und Meghan sind die nächsten Promis, die einen Podcast-Deal mit Spotify abschließen. (Hollywood Reporter)
Apropos Podcasts
Ich bin Gast in der aktuellen Folge des Podcasts “Ganz offen gesagt” und durfte darüber sprechen, was aus meiner Sicht beim “Kaufhaus Österreich” falsch gelaufen ist, wie KMUs sich auch ohne große Investitionen digitalisieren können und warum ich nicht mehr angestellt sein kann. Wer meinem Knowledge-Drop im Rap-Tempo bis zum Schluss folgt, erfährt außerdem, was ich mit Smart Casual im nächsten Jahr so vor habe :) Zu hören bei Spotify, iTunes und anderen Podcasthändlern eures Vertrauens.
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Bis Freitag,
Lisa
PS: Never enough Anna Wintour Gifs :)