Diese Frau treibt die NRA in die Pleite
Warum andere Länder die Krise wirtschaftlich besser meistern, Capitol-Terroristen auf Dating-Apps, Whatsapp will Aufklärung.
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Was hinter der NRA-Pleite steckt
Wer nur Nachrichtenheadlines liest, könnte glauben, die US-Waffenlobby NRA sei auch von der Coronakrise betroffen. Doch dass die Organisation vergangene Woche Insolvenz angemeldet hat, liegt nicht nur an den vielen geschäftlichen Fehlentscheidungen, die sie in den vergangenen Jahren getroffen hat. Die Pleite ist wahrlich keine Überraschung – wie die NRA sich selbst in den Fuß geschossen hat, zeigt diese Kurzdoku von Bloomberg.
Eine tragende Rolle beim Fall der NRA hat allerdings Letitia James, Attorney General von New York. Sie ermittelt seit zwei Jahren gegen den Verein und hat vergangenes Jahr eine Anzeige wegen Korruption eingebracht. Die NRA versucht seither, diesen Rechtsstreit abzudrehen und tritt mit der Insolvenz die Flucht an. Denn die Association will ihren Sitz in New York im Rahmen des Insolvenzverfahrens schließen und in Texas eröffnen. Dass die Organisation damit einer Haftung in New York entgehen könnte, sehen Beobachter unwahrscheinlich. Der Rechtsstreit und viele weitere laufende Verfahren haben die NRA auch so bereits nachhaltig geschwächt. Laut der Insolvenzanmeldung hat die Non-Profit-Organisation Verbindlichkeiten von bis zu 500 Millionen US-Dollar.
Wirtschaftskrise falsch gemanaged?
In Österreich wurde der Lockdown gestern um einige Wochen verlängert, in Deutschland soll diese Woche eine Entscheidung über das weitere Vorgehen fallen. Deutsche Ökonomen warnen davor, die Produktion großflächig abzudrehen, wie es von einigen Seiten vorgeschlagen wurde, sie empfehlen verstärkte Sicherheitsmaßnahmen in Produktionsbetrieben. Die Einsicht der Regierungen, dass die Pandemie noch mehrere Monate unseren Alltag einschränken werde, dürfte jedenfalls auch die Wirtschaftsprognosen in den nächsten Wochen pessimistischer ausfallen lassen. Währenddessen meldet China ein Wirtschaftswachstum für das Jahr 2020 in Höhe von 2,3 Prozent. Haben andere Länder die Krise besser im Griff als wir? Einer neuen Studie von Kearny zufolge kommt die deutsche Wirtschaft schlechter durch die Krise als China und die USA. Die Tagesschau zieht einen Vergleich zur wirschaftlichen Lage in Schweden, die ebenfalls besser ist als in Deutschland: Ein Grund, warum der Norden wirtschaftlich besser aufgestellt ist, könnte demnach die Vorreiterrolle bei der Digitalisierung sein.
Weitere News
Nach den Sperren der großen Social-Media-Plattform wechseln Extremisten offenbar zu Dating-Apps: User von Tinder und Bumble melden andere Nutzer, die offensichtlich beim Angriff auf das Capitol dabei waren. (Washington Post)
Apropos: Bumble hat am Freitag offiziell seinen Börsengang angemeldet. (TechCrunch)
Die Messaging-App Signal war am Wochenende aufgrund des Ansturms einen Tag lang nicht erreichbar. Währenddessen will Whatsapp seine Nutzer besser über die aktualisierte Datenverarbeitung aufklären und löscht vorerst keine Nutzerkonten, die den Bedingungen nicht zustimmen. (CNBC)
Da ich selbst in meinem Umfeld Verwirrung und Verärgerung über Whatsapp wahrnehme, entlasse ich euch mit einer sachlichen Erklärung aus Casey Newtons Newsletter in den Wochenstart:
“Clearly there's a lot we need to do about how we communicate these kinds of things,” Will Cathcart, who runs WhatsApp, told me in an interview today. “The biggest question we're hearing … is people saying: ‘Wait, does this mean you can see all my messages? My photos? Does this mean you're sharing my messages, my photos?’”
They are not.
“We are 100% committed committed to end-to-end encryption,” Cathcart said. “I firmly believe it is really important that all sensitive communications people are doing, all personal communications people are doing, have really strong security. End-to-end encryption is the best possible way to do that.”
Nothing about the update to WhatsApp’s privacy policy changes anything fundamental — your WhatsApp messages will continue to be unreadable to anyone but you and the person you are texting. And the new features WhatsApp is adding as a result of the policy change are optional to use. But the mere suggestion of expanded data sharing with Facebook was enough to spook millions.
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Schönen Montag!
Lisa