Ein Börsenflop und US-Politik ohne Trump-Tweets
Zwei Börseneulinge auf der Watchlist und Milliardenverluste bei Uber und Lufthansa
Auf der Watchlist
…ist diese Woche der Börseneuling Rocket Companies. Der Hypothekenanbieter betreibt unter anderem die Marke Quicken Loans und wollte bei seinem Börsenstart an der NYSE ursprünglich 150 Millionen Aktien bei einem Wert zwischen 20 und 22 US-Dollar anbieten, letztlich wurden es 100 Millionen Shares bei 18 US-Dollar. Am ersten Handelstag sammelte Rocket Companies nur 1,8 Milliarden statt geplant 3,3 Milliarden US-Dollar ein. Dan Primack von Axios spricht deshalb von einem gigantischen Flop im Vergleich zu den anderen IPOs der jüngeren Vergangenheit. Der Kurs schloss gestern immerhin 19,5 Prozent im Plus.
Neu an der NASDAQ ist diese Woche der Shopify-Konkurrent BigCommerce. Das Unternehmen startete den Handel am Mittwoch mit einem Kurswert von 24 US-Dollar und steht jetzt bei 93,51 US-Dollar.
Zitat des Tages
Der deutsche Dufthersteller Symrise könnte statt Wirecard in den Dax aufrücken, würde diesen Platz aber eher dem anderen Nachrückkandidaten Delivery Hero gönnen:
„Ich weiß auch nicht, ob es so toll ist, ein direkter Nachfolger für den Trümmerhaufen Wirecard zu werden“, sagte Bertram in einer Telefonkonferenz mit Journalisten am Donnerstag. Viel passender sei es da doch, wenn Delivery Hero diesen Platz einnehme. Es sei schließlich ein Unternehmen „das noch nie Geld verdient hat und von dem nicht klar ist, ob sie jemals Geld verdienen“. (Symrise-Vorstandsvorsitzender Heinz-Jürgen Bertram in der FAZ)
Und weiters
Apple-Kenner Nils Jacobsen geht der Frage nach, ob der Konzern so überbewertet wie schon lange nicht ist. (Yahoo Finance)
US-Präsident Trump kündigte am Donnerstagabend an, dass die Sperre von TikTok und auch WeChat in 45 Tagen in Kraft treten soll. (CNBC)
Die Lufthansa machte im ersten Halbjahr 2020 3,6 Milliarden Euro Verlust und streicht deshalb 22.000 Vollzeitstellen. (Handelsblatt)
Uber meldet für das zweite Quartal einen Umsatz in Höhe von 2,24 Milliarden US-Dollar – ein Drittel weniger als im zweiten Quartal 2019 – und 1,78 Milliarden US-Dollar Verlust. (TechCrunch)
Palantir Technologies steht vor dem Börsengang, das Manager Magazin hat sich deshalb den Software-Anbieter, dessen Lösungen vor allem von Geheimdiensten und Regierungen genutzt werden, genauer angesehen.
US-Politik statt Trump-Tweets
Diesmal nicht ein Tipp fürs Wochenende, sondern für alle, die sich wie ich sehr darüber ärgern, dass deutschsprachige Medien nur über Trumps Tweets und nicht über die eigentliche US-Politik berichten. Deshalb empfehle ich die in Washington ansässige Korrespondentin Teresa Eder auf Twitter, sowie den Newsletter “WTH, America?” von Christian Fahrenbach, der in New York als Korrespondent arbeitet.
Ich habe übrigens in der vergangenen Woche so einen starken Abonnentenzuwachs wie noch nie verzeichnet. Deshalb möchte ich mich wie Tim Cook im Gif oben sehr bei euch bedanken. Und wenn ihr den Newsletter schätzt, freue ich mich, wenn ihr ihn anderen Interessierten empfehlt und weiterleitet.
Vielen Dank und schönes Wochenende!
Lisa