Hunderttausende persönliche Daten öffentlich
Jedes Mal, wenn ich mich bei meinen Steuer- oder Krankenversicherungskonto anmelde, zucke ich zusammen. So sperrig wie sich diese Systeme anfühlen und ansehen, frage ich mich, wie sicher so ein veraltetes System überhaupt sein kann. Ich habe in der Vergangenheit mehrmals gesagt, dass ich meine Daten bei Google besser aufgehoben finde als bei der SVS. Und wie sich gestern herausstellte, liege ich damit wohl nicht so falsch. Wie Datenschützer aufgedeckt haben, sind rund eine Million persönlicher Daten von Österreichern online in der Datenbank “Ergänzungsregister Sonstige Betroffene” öffentlich einsehbar. Das zuständige Ministerium beruft sich auf eine rechtliche Bestimmung aus dem Jahr 2009, die das öffentliche Abrufen dieser Daten erfordert. So ganz hat aber noch niemand verstanden, warum das so sein muss und wie man in dieser Datenbank überhaupt landet. Soweit ich das bisher nachvollziehen konnte, handelt es sich bei dem Register um Personen, die einmal selbstständig tätig waren, aber nicht im Firmenbuch gelistet sind (hier ein Hintergrund zu diesem Ergänzungsregister aus dem Jahr 2014 im Rahmen einer Konferenz). Anscheinend kann man die Eintragung beantragen – dass eine Million Österreicher das bewusst getan haben, ist jedoch unwahrscheinlich. Fun Fact: Bis zur Einführung der DSGVO lag die Verantwortung über die Datenbank bei der Datenschutzbehörde.
Die Zukunft des Fliegens
Die Zukunft von Lufthansa und Austrian Airlines ist weiterhin unklar. Beim deutschen Konzern wurden gestern einige Details zu möglichen Szenarien bekannt. Die Höhe des Rettungspakets soll laut einer Börsenmeldung der Lufthansa bei neun Milliarden Euro liegen. Ein Teil davon soll durch eine stille Beteiligung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds abgedeckt werden, ein anderer Teil durch Kredite in unbekannter Höhe, berichtet das Manager Magazin.
Was sich jedenfalls ändern wird, ist der Flugverkehr insgesamt. Die Pandemie wird so wie 9/11 die Sicherheitsbestimmungen maßgeblich beeinflussen – zugunsten der Passagiere. Automatisierung von Prozessen und die Neugestaltung von Flughäfen könnte den Check-in vereinfachen, schreibt die New York Times in einem Feature über die Zukunft des Reisens.
Wochenendbeschäftigung
Jamie Oliver, die Quarantäne-Version: Mir sind die Rezepte des Starkochs meist zu kompliziert und mühsam, aber auf YouTube hat Oliver aktuell sehr abgespeckte (pun intended, weil weniger Öl und Butter als bei ihm üblich :) ) Versionen seiner Klassiker.
Die neue Prime-Serie “Upload” liefert eine vielleicht gar nicht so unrealistische Version des Jenseits: Verstorbene leben als Künstliche Intelligenz in einer virtuellen Welt weiter, die via VR-Brille (die auch 2033 noch hässlich sind) auch von Hinterbliebenen besucht werden kann. Empfehlenswert für alle, denen “The Good Place” zu kitschig und Sci-Fi-Serien zu übertrieben sind.
Vielen Dank an alle, die den Newsletter bereits kommentiert und weiterempfohlen haben und alle, die nun neu dazugekommen sind!
Schönes Wochenende,
Lisa