No Breakfast At Tiffany's
Ein 16-Milliarden-Deal droht zu scheitern, ebenso wie der Brexit-Deal, Stellenabbau bei MAN.
Tiffany-Übernahme könnte platzen
Die Pandemie hat dem größten Deal in der Geschichte des Luxus-Segments einen Strich durch die Rechnung gemacht: Der Konzern LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton stoppt die Übernahme der Schmuckmarke Tiffany & Co. Im November 2019 kündigte LVMH an, das Unternehmen für 16 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Als Gründe für den Rückzug nennt der Konzern Forderungen der französischen Regierung, die Transaktion auf Anfang 2021 zu verschieben, sowie die Krise. Tiffany will die Übernahme rechtlich erzwingen. LVMH droht mit einer Gegenklage und Tiffany Missmanagement in der Krise vor.
Kontext: LVMH meldete für das zweite Quartal 2020 einen Umsatzrückgang von 38 Prozent, Tiffany generierte 29 Prozent weniger Umsatz. Wie CNBC berichtet, zögert LVMH seit längerem die Transaktion hinaus, um den Preis zu drücken. Sollte der Deal doch noch zustande kommen, dann wohl zu einem niedrigeren Kaufpreis. Oder Tiffany sucht einen neuen Käufer.
Auf der Watchlist
Diese Börse-Woche war sehr durchwachsen, wenn auch nicht so eine starke Talfahrt wie in der vorigen Woche. Ich selbst beobachte dieser Tage Tesla, die Aktie hatte diese Woche den schlechtesten Handelstag in ihrer Geschichte. Ansonsten macht meinem Portfolio der schwache Dollar-Kurs zu schaffen. Vielleicht sollte ich also lieber Fremdwährungen traden. Wer damit Erfahrung hat, let me know!
Weitere News
Der Lkw-Hersteller MAN streicht in Deutschland und Österreich bis zu 9.500 Stellen. (NTV)
Die EZB beschloss bei ihrer gestrigen Sitzung, den Leitzins weiterhin auf null zu belassen. (Politico)
Kontext: Die Zentralbank hält an ihrer Strategie fest, eine Inflationsrate von zwei Prozent anzustreben. Derzeit liegt die Teuerungsrate bei 0,3 Prozent, 2022 soll sie bei 1,3 Prozent liegen. Für 2020 prognostiziert die EZB aktuell einen Rückgang des BIPs in Höhe von acht Prozent.
Die EU-Finanzminister treffen sich heute in Berlin. Diskutiert werden sollen unter anderem die Umsetzung des EU-Wiederaufbaufonds und neue Einnahmequellen für den EU-Haushalt. (Handelsblatt)
Die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien für ein Handelsabkommen bleiben diese Woche ohne ein einigendes Ergebnis. (Politico)
Kontext: Die EU will verhindern, dass der britische Premierminister Johnson Teile des beschlossenen Austrittabkommens aushebelt. Johnson hatte diesbezüglich am Mittwoch einen Gesetzesvorwurf vorgelegt, in denen die EU einen Verstoß gegen das Völkerrecht sieht. Erwartbar konstruktiv gehen die Verhandlungen weiter, die EU bereitet sich Berichten zufolge eher schon auf einen No-Deal vor.
Die US-Bank Citigroup bestellt Jane Fraser ab Februar 2021 als CEO. (WSJ)
Kontext: Fraser ist damit die erste weibliche CEO eines großen Finanzinstituts in den USA.
Fürs Wochenende
Zum Lesen: Addendum-Reporter Christoph Lehermayer beschäftigt sich seit dem Tod des slowakischen Investigativjournalisten Jan Kuciak mit dem Mordfall, kürzlich wurde der mutmaßliche Auftragsmörder freigesprochen. Seine Recherchen zu dem Fall hat Lehermayer diese Woche in einem E-Book publiziert .
Zum Ansehen: Wer danach leichtere Kost braucht, am Sonntag wird “This is Paris”, eine Doku über Paris Hilton, veröffentlicht. An ihr finde ich spannend, dass die Öffentlichkeit und vor allem Medien ihr seit 20 Jahren die Persona, die sie spielt, abkaufen:
Schönes Wochenende!
Lisa