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Was der Lockdown kosten wird
Der neuerliche Lockdown in Deutschland wird einer Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung 19,3 Milliarden Euro Verlust bedeuten. 5,8 Milliarden Euro davon fallen auf Gastronomie und Hotels, fünf Milliarden betreffen die Industrie. Die Regierung unterstützt den Umsatzentfall mit 75 Prozent des Umsatzes im November 2019, in Österreich sind es sogar 80 Prozent, die betroffene Unternehmen vom Staat holen können (einen Überblick über die Maßnahmen für österreichische Unternehmen findet ihr hier).
Angesichts des Weltspartags am Samstag machten die Finanzinstitute sowohl in Deutschland als auch in Österreich darauf aufmerksam, dass wieder mehr gespart wird. Aufgrund der niedrigen Zinsen ist das aber momentan überschaubar sinnvoll. Wieso, das fasste Markus Gürne in der Börse vor acht gut zusammen.
Mein Tipp also: Die Abende daheim nutzen, um sich um die eigenen Finanzen zu kümmern :)
Und wer findet, dass die Pandemie uns hart trifft, sollte sich ansehen, wie es anderswo gerade zugeht. Einer Analyse zufolge haben arme Länder vom IWF und der Weltbank nicht die finanzielle Unterstützung in dem Ausmaß erhalten, wie es Industrieländer gerade tun:
The wealthiest nations have been cushioned by extraordinary surges of credit unleashed by central banks and government spending collectively estimated at more than $8 trillion. Developing countries have yet to receive help on such a scale.
Wird BER jemals profitabel?
Es ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt, aber immerhin ist der neue Berliner Flughafen endlich in Betrieb. Bei Baukosten in Höhe von mehr als sechs Milliarden Euro und ein derzeit quasi nicht existenter Flugverkehr stellt sich die Frage, ob und wann sich der Flughafen jemals rechnen wird. Ursprünglich hieß es, dass die Kosten bis 2024 oder 2025 wieder eingespielt werden. Jetzt brauchen die Betreiber aber zumindest bis 2024 staatliche Unterstützung und somit rückt ein möglicher Gewinn in weite Ferne. Dass eine Privatisierung dem Flughafen wirtschaftlich helfen könnte, glauben Experten eher nicht. Unwahrscheinlich sei auch eine Pleite, da der Flughafen wahrscheinlich auch in so einer Notlage wieder öffentlich unterstützt werde.
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Für die Newsletter-Abonnenten außerhalb Österreichs noch eine kurze Geschichtskunde, wer oder was Sparefroh eigentlich ist :)
Schönen Wochenstart!
Lisa