Trügerischer Bullenmarkt
Die etwas weniger als erwartet schlimmen Arbeitslosenzahlen in den USA haben am vergangenen Freitag wieder für gute Stimmung an den Börsen gesorgt. Gestern schloss der Nasdaq das erste Mal seit vier Monaten mit einem Rekordhoch, der S&P 500 ist wieder im positiven Bereich. “Der Bullenmarkt ist nicht so groß, wie ihr glaubt”, schreibt Jason Zweig in seiner aktuellen “The Intelligent Investor”-Kolumne im WSJ. Die Kluft zwischen Kapitalmarkt und Realwirtschaft sei nicht so groß wie angenommen, wenn man sich die Zahlen im Detail ansieht. Wenige große Titel zählen zu den Gewinnern der vergangenen Monate – darunter vor allem Tech-Unternehmen, aber ein großer Teil der vor allem billigeren Aktien hat in den vergangenen Monaten laut Zweigs Analyse massiv verloren. Die 50 teuersten Aktien im S&P 500 sind seit Anfang des Jahres durchschnittlich 11,3 Prozent gestiegen, die 50 billigsten sind durchschnittlich 16,8 Prozent gefallen. Zweigs Tipp:
Patient investors can overweight value stocks in their portfolios on the reasonable assumption that their underperformance can’t last indefinitely. And all investors should recognize that, while some shares are booming, the market as a whole isn’t as oblivious to economic hardship as it might seem.
Beauty-Brands ungeschminkt
Wie kommuniziert man als Marke während der aktuellen “Black Lives Matter”-Offensive und den Unruhen und Protesten gegen Rassismus? Die Strategin Callia Hargrove spricht darüber im Interview mit The New Consumer. Ihrer Meinung nach gehen junge Marken authentischer mit dem Thema um, und die nächste Generation der Konsumenten wird große Marken massiv beeinflussen können.
It’s not like my parents’ generation where it was like, “It’d be nice if they would feature people that look like us, but, uh, you know, we’re not expecting it.”
People that are younger, they demand that. Their understanding of their own economic power is amazing. (Callia Hargrove)
Die Initiative “Pull Up Or Shut Up” fordert Kosmetikmarken auf Instagram auf, ihre Diversität offenzulegen. Viele Unternehmen tun dies tatsächlich, die Antworten werden auf dem Instagram-Account der Initiative gesammelt. In der Community sorgt die Aktion für Diskussionen: Kritikerinnen befürchten, dass schwarze Mitarbeiterinnen für PR-Zwecke genutzt werden.
Und weiters
Die deutschen Exporte sind im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 31,1 Prozent eingebrochen. (Spiegel)
Die deutsche Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Wirecard-Vorstände wegen Verdachts der Marktmanipulation. Zudem könnten Klagen der Investoren und eine Abberufung des Vorstandschefs Markus Braun kommen. KPMG sollte die schon vor Monaten aufgekommenen Manipulationsvorwürfe gegen das Payment-Unternehmen aufklären. Der Sonderbericht der Wirtschaftsprüfer warf allerdings noch mehr Fragen auf. (Manager Magazin)
A1 bestätigt einen Hackerangriff auf interne Netzwerke, die Bereinigung soll ein halbes Jahr gedauert haben. (Heise)
Das AUA-Rettungspaket steht. Fun Fact: Zahlt das Unternehmen den Kredit nicht innerhalb von sechs Jahren ab, gehört die Austrian dem Staat. (Die Presse)
Wie ein Unternehmen in den Dax kommt – und rausfliegt. (Orange)
Zitat des Tages
It’s almost hard to deny this stuff because it’s so stupid or strange that to even repeat it almost seems to give it credibility.
Bill Gates über die Covid19-Verschwörungstheorien gegen ihn. (New York Post)
Bis bald!
Lisa