Warum ihr jetzt ans Geld denken solltet
Kriselndes Medium kauft kriselndes Medium, offene EU-Baustellen und der Buwog-Prozess erlärt.
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Auf der Watchlist
Die gestrige Meldung, dass Österreichs Bevölkerung ab 2021 mehr Pensionisten als junge Menschen hat, sollte unseren Traum von einer Pension weiter schmälern. Dass meine Generation und die nach uns alles andere als abgesichert sein und mit Altersarmut konfrontiert sein werden, ist für mich die Hauptmotivation, diesen Newsletter überhaupt zu machen und Menschen für Wirtschaft und Finanzen zu begeistern. Denn wir brauchen mehr Eigenverantwortung und sollten uns nicht darauf verlassen, dass sich der Staat bis an unser Lebensende um uns kümmert.
Deshalb empfehle ich einmal mehr, die ausgangsbeschränkte Zeit zu nutzen, um sich übers eigene Geld Gedanken zu machen. Für Einsteiger empfehle ich die Finanzberaterin Larissa Kravitz, die gerade auf ihrem Instagram-Profil täglich Spartipps teilt. Auch gut für den Einstieg sind Marietta Babos’ Webinare.
Einen Einblick in die europäische Geldpolitik und Wirtschaftsentwicklung gibt Isabel Schnabel von der EZB in diesem Video-Interview:
Die Fortgeschrittenen unter euch werden wahrscheinlich Airbnb auf die Watchlist setzen. Das Handelsdebüt im Dezember ist sehr wahrscheinlich und diese Woche gab es einen Einblick in die Geschäftszahlen des Unternehmens. Weiters befindet sich Bitcoin im Aufwärtstrend (um es vorsichtig auszudrücken) und die 20.000er-Marke rückt immer näher.
Weitere News
Buzzfeed übernimmt Huffington Post, die zuvor AOL und später Verizon gehörte. (Wall Street Journal)
Kontext: Beide Unternehmen waren einst hochbewertete Medienportale und haben seit einigen Jahren mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen.
Der Stahlkonzern Thyssenkrupp machte im vergangenen Geschäftsjahr ein Minus von 5,5 Milliarden Euro und streicht deshalb 11.000 Stellen in den nächsten Jahren, 5.000 mehr als geplant. (Spiegel)
Ex-CEO Markus Braun sagte im Wirecard-U-Ausschuss gestern kurz zusammengefasst nichts. Dafür zeigen sich eine ehemalige Aufsichtsrätin und ein Insider gesprächsbereiter. (Handelsblatt und Handelsblatt)
Die EU streitet weiterhin um den Haushalt für die nächsten sieben Jahre: Ungarn und Polen blockieren die Durchsetzung des Budgets, weil sie sich gegen die Bedingung der Rechtsstaatlichkeit wehren. (Politico)
Kontext: Die Mitgliedsstaaten einigten sich eigentlich bereits auf das 1,8 Billionen starke Finanzpaket, das unter anderem Corona-Hilfen umfasst.
Und nein, es gibt noch immer kein Brexit-Handelsabkommen. Die Verhandlungen pausieren, nachdem es einen Corona-Fall unter den Verhandlern gibt. (Guardian)
Fürs Wochenende
Zum Lesen/Hören: Barack Obama hat diese Woche seine Biografie A Promised Land veröffentlicht und ich denke, es ist eines der Bücher, dass man gelesen haben muss, um bei Dinner Parties (sobald es wieder welche gibt) mitreden zu können. Wer wie ich ein großer Fan seiner Stimme ist, der wird mit dem 29 Stunden langen Audiobuch, das Obama selbst eingesprochen hat, lange Freude haben.
Zum Hören: Der Buwog-Prozess, bei dem unter anderem der österreichische Ex-Finanzminister Grasser angeklagt ist, ist einer der spannendsten, aber auch komplexesten Fälle der jüngeren Vergangenheit. Wer vor der Urteilsverkündung im Dezember noch wissen will, worum es eigentlich geht, kann das im “Ganz Offen Gesagt”-Podcast mit Gast Petra Pichler, die für Ö1 den Prozess seit Jahren begleitet, nachhören. Sie weiß auch, wer der Liebling der Gerichtskantine ist.
Schönes Wochenende!
Lisa
danke für den interessanten nl!