Warum wir mehr über Geld reden müssen
Wie ich lernte, Geld zu lieben und wie eure Finanzen in den Griff bekommt
Smart Casual liefert die wichtigsten News aus den Bereichen Wirtschaft und Technologie, zusammengefasst und analysiert von Elisabeth Oberndorfer. Jetzt abonnieren:
Finanzen-Basics: Money Mindset
Ich hoffe, ihr hattet erholsame Feiertage und einen guten Start in das neue Jahr! Für mich brachten die vergangenen Wochen eine Erinnerung zurück. Als ich beim Ausräumen meines Elternhauses ein altes Sparbuch fand, meinte meine Mutter, dass ich schon immer sparsam war. Das überraschte mich, weil ich mich selbst nie in keiner Phase meines Lebens als sparsam bezeichnet hätte. Diese Erkenntnis passt jedenfalls gut zu dem heutigen Newsletter, der der Start einer mehrteiligen Serie über Geld und Finanzen ist.
Seitdem ich Smart Casual gestartet habe, fragen mich immer wieder Menschen, wie man ins Thema Finanzen einsteigt (erster Schritt: diesen Newsletter abonnieren :) ). Diese Frage ist so vage, dass ich mit einer Rückfrage antworte. In vielen Fällen bekomme ich keine konkrete Antwort, was mit Geld und Finanzen eigentlich gemeint ist, was die Person eigentlich lernen oder erreichen will. Und ich spüre bei vielen einen Widerstand, sich überhaupt mit den eigenen Finanzen zu befassen. Doch bevor man sich über ETF-Sparpläne, Anlegerwohnungen und sonstige Maßnahmen Gedanken macht, braucht es zuerst die richtige Einstellung.
Money Mindset klingt vielleicht kitschig und esoterisch, aber genau das hat mir die ersten drei Jahrzehnte meines Lebens gefehlt. Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, in dem es nie viel Geld gab. Deshalb war für mich das Gefühl, immer gerade genug Geld zu haben, um zu überleben, sehr normal. Es war aber eine Einstellung, mit der ich nie wachsen konnte. Und auch wenn ich mich beruflich und privat sehr für Finanzen interessiert habe, meine eigenen wollte ich eigentlich nie wirklich analysieren.
Ich kenne also das Gefühl, sich nicht mit dem Thema befassen zu wollen. Weil man sich vielleicht mit den weniger guten Angewohnheiten auseinandersetzen muss. Sparen und Anlegen war zum Beispiel nie etwas, was ich bei meinen Ausgaben einkalkuliert hatte. Wenn nach dem Leben noch etwas übrig war, wurde es angelegt oder zur Seite gelegt. Mein persönlicher Wendepunkt war eine finanzielle Extremsituation in meinem Umfeld, die ich persönlich nie erleben wollte. Erst dann fragte ich mich, wie ich eigentlich leben und was ich mit meinen Finanzen erreichen wollte.
Den Großteil der Empfehlungen, die ich gleich auflisten werde, kannte ich schon vor diesem Moment. Ich hatte das Wissen, aber nicht das richtige Mindset. Dieses persönliche Vorwort soll euch deshalb veranschaulichen, dass das Thema Finanzen im Kopf anfangen muss. Wissen ist Macht, aber die Veränderung kommt erst durch das eigentliche Handeln.
Meine persönlichen Erfahrungen sind auch der Grund, warum ich diesen Newsletter gestartet habe und gern übers Geld rede. Hätte ich diese Einstellung schon vor 20 Jahren gehabt, hätte ich mein laut meiner Mutter sparsames Wesen strategischer eingesetzt. Wie bei so vielem im Leben braucht man bei den Finanzen ein Warum, um langfristig dranzubleiben.
Mein Warum? Ich möchte mein Vermögen so einsetzen, dass ich bessere Entscheidungen treffen kann, als Konsumentin, Unternehmerin und Mensch. Diese Mission könnte ich noch viel länger ausführen, aber jetzt erst mal konkrete Tipps für euch:
Bücher
„Rich Dad, Poor Dad”: Ist vielleicht schon abgedroschen, aber gerade für Menschen aus sozial schwächerem Umfeld ein sehr, sehr wichtiges Buch.
„You Are A Badass At Making Money”: Hier geht’s vor allem um das richtige Mindset.
„Easy Money”: Für alle, die schon längst wissen, dass sie sich endlich ums Geld kümmern sollten.
„The Latte Factor”: Für alle, die lieber in Erzählgeschichten statt Ratgebern lernen wollen.
Videos und Podcasts
Die Youtuberin Aja Dang realisierte vor drei Jahren, dass sie mehr als 200.000 US-Dollar Schulden hat. Der offene Umgang mit ihren finanziellen Problemen ist einer der Gründe, warum Finanzen heute viel mehr diskutiert werden als noch vor einigen Jahren. Dang ist mittlerweile schuldenfrei und informiert weiterhin auf YouTube über ihre Finanzplanung.
Millennial Money: Ein Podcast, der sowohl Basiswissen als auch Erfahrungsberichte und Anlagetipps abdeckt.
Madame Moneypenny Podcast: Richtet sich vor allem an Frauen, die in das Thema einsteigen wollen.
The Rachel Cruze Show: Rachel ist die Tochter von Finanzguru Dave Ramsey und behandelt in ihrem Podcast persönliche Finanzen, die in den USA durch die Schuldenkultur geprägt sind.
Just start!
Diese Tipps und Anregungen sollen euch zeigen, dass ihr nicht in einer Rolle feststecken müsst und es nicht zu spät ist, sich um die eigenen Finanzen zu kümmern. Mit dem Stehsatz “Geld ist nicht wichtig” kann ich nichts anfangen, da ich selbst erfahren habe, wie es ist, sowohl ohne als auch mit zu leben. Deshalb liebe ich Geld, auch wenn diese Einstellung in unserer Kultur verpönt ist – und nein, Geld macht nicht glücklich. Aber es kann dafür sorgen, dass man es sich leisten kann, glücklich zu werden.
Wenn ihr jetzt motiviert seid und euer Mind auf Money einstellt, dann freut euch auf nächste Woche: Da gibt’s im Smart Casual Newsletter den nächsten Schritt des Vermögensaufbaus. Wollt ihr über eure eigenen Erfahrungen sprechen? Dann schreibt mir gern oder kommentiert diesen Beitrag
Schönes Wochenende!
Lisa
PS: Danke für eure Teilnahme an der Abonnenten-Umfrage. Dieser Newsletter ist bereits eine Reaktion auf euer Feedback. Wenn euch solche persönlicheren und längere Ausgaben gefallen, let me know! Und wenn ihr jemanden kennt, der diesen Newsletter hilfreich finden könnte, leitet ihn gern weiter!
Ich habe den Newsletter heute verschlungen und kann das, was du schreibst auch nachempfinden. Eine bewusste Einstellung zum Geld zu haben war auch für mich ein wichtiger key. Ich glaube, wenn du über deinen Weg schreibst und uns ein Stück mitnimmst können wir dabei auch was für uns mitnehmen 🙏🏻 ☺️ 💶
Freue mich va. auf diese Serie des Newsletters! Danke für deine Einblicke!