Was ein No-Deal-Brexit bedeutet
Wieder eine Deadline verpasst, Tesla im S&P 500, Bumbles Börsengang
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No Deadline, No Deal
Manchmal sind Deadlines ein gutes Druckmittel, um die Dinge zu Ende bringen. Bekanntlich nicht beim Brexit: Die neuerliche definitive Deadline für Sonntag Mitternacht haben die Verhandler wie erwartet nicht eingehalten. Vielleicht kann man sich auf die neue Corona-Mutation in Großbritannien ausreden, aber seien wir ehrlich – so oder so wäre ein Einhalten der Frist unwahrscheinlich gewesen.
Was passiert jetzt also wenige Tage vor dem Jahreswechsel, ohne ein fertiges Handelsabkommen? Das EU-Parlament zeigt sich verständlicherweise genervt und diskutiert heute über das weitere Vorgehen. Ein ordentliches Handelsabkommen wird immer unwahrscheinlicher und die Vorbereitungen auf einen No-Deal-Übergang sind bereits im Gange. Statt einem Deal mit der EU könnten außerdem Mini-Deals mit einzelnen Staaten eine Notlösung sein.
Ein Brexit ohne Abkommen ist sowohl für Großbritannien als auch für die EU nachteilig, für Großbritannien ist der Schaden jedoch sehr wahrscheinlich größer: 2019 machte der Export in EU-Staaten 42 Prozent aus, Importe aus EU-Staaten 52 Prozent. Höhere Zollgebühren gelten beim No-Deal so gut wie sicher, ebenso Grenzkontrollen. Und auch der Wochenendtrip nach London wird mühsamer. So kurzfristig wie die Dinge im Brexit passieren, werden wir das wahrscheinlichste Szenario erst am 1. Januar kennen.
Frage: Seid ihr Unternehmer und vom Brexit betroffen? Wenn ja, würde ich mich über eure Erfahrungsberichte freuen!
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Schönen Pre-Xmas-Endspurt!
Lisa