Wie es um Österreichs Wirtschaft steht
Rekordverschuldung in Deutschland, Thiel investiert in österreichisches Startup, Stellenabbau bei Disney
Österreichs Wirtschaftslage
Jetzt hat auch Österreich offiziell einen historischen Wirtschaftseinbruch: Im zweiten Quartal sank die Wirtschaftsleistung um 14, 3 Prozent zum Vorjahresquaral und bereinigt 12,1 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2020, informierte die Statistik Austria am Montag und spricht vom größten Wirtschaftseinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg. Auch bei den Arbeitslosenzahlen gibt es keine Erholung, sie steigen wieder. Das könnte auch den Wohlstand in Österreich gefährden, befürchtet die Arbeiterkammer in ihrem gestern veröffentlichten Wohlstandsbericht (aktuell ist Österreich laut AK-Berechnungen weltweit auf Platz 2).
Was also tun, um die Wirtschaft zu stärken und den Wohlstand zu sichern? Die österreichischen Interessensvertretungen fordern durchwegs mehr Maßnahmen von der Regierung. Der Wirtschaftsweise Achim Truger spricht sich heute im Standard-Interview dafür aus, jetzt nicht zu sparen, sondern weiter Schulden zu machen (auf europäischer Ebene natürlich, nicht im Privathaushalt). Ein Streitpunkt innerhalb der EU ist aktuell die Frage, wie das Geld wieder eingenommen wird. Trugers Vorschlag:
Man wird die europäischen Schulden refinanzieren müssen. Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder man kürzt bei bestimmten Projekten – oder man schafft neue Einnahmequellen. Das können neue Schulden sein, aber es entsteht auch der Druck, neue Abgaben und Steuern auf europäischer Ebene einzuführen – was ich prinzipiell für gut halte. Die Plastikabgabe kann ein erster Schritt sein. Eine Finanztransaktionssteuer und Zusatzeinnahmen aus dem Emissionshandel halte ich für vernünftiger.
Apropos Schulden: Das Statistische Bundesamt in Deutschland informierte gestern, dass die Schulden des Bundes bei mehr als zwei Billionen Euro liegen. Es ist der “höchste jemals ermittelte Schuldenstand”.
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Lisa