Wie Mark Zuckerberg den Streit USA gegen TikTok anzettelte
TikTok verklagt die US-Regierung, Manipulationsverdacht bei Porsche
TikTok verklagt die US-Regierung
Der Handelkonflikt zwischen China und den USA spitzt sich zu: TikTok-Eigentümer Bytedance bestätigte am Freitag, Anfang dieser Woche Klage gegen die US-Regierung einzureichen. Grund dafür ist das Anfang August veröffentlichte Dekret, mit dem der US-Präsident Donald Trump anordnete, dass die Video-App innerhalb von 45 Tagen an ein amerikanisches Unternehmen verkauft werden müsse, oder sonst gesperrt wird.
Kontext: Erst sah es so aus, als schluckte Bytedance widerstandslos diesen Befehl, denn das Unternehmen ist bereits in Übernahmegesprächen mit Microsoft, Twitter, Oracle und anderen Investoren. Vor eineinhalb Wochen verlängerte der Präsident die Frist auf 90 Tage, weil er erwartet hatte, dass das Unternehmen hinter Tiktok rechtliche Schritte einleiten werde. Bytedance begründet die Klagsandrohung damit, dass knapp ein Jahr lang versucht worden ist, mit der US-Regierung eine konstruktive Lösung zu finden.
Was Mark Zuckerberg damit zu tun hat
Nicht ganz uninvolviert in der Sache scheint Mark Zuckerberg zu sein, dem bekanntlich gute Beziehungen zur Politik wichtig sind. Wie das Wall Street Journal am Wochenende berichtet, warnte der Facebook-CEO vergangenen Herbst bei Gesprächen mit Abgeordneten vor TikTok, vor allem im Hinblick auf Überwachung durch China. So soll er auch gesagt haben, dass die steigende Dominanz chinesischer Internetkonzerne eine größere Bedrohnung für die amerikanische Wirtschaft sei als Facebook. Zuckerbergs Aussagen könnten der Anstoß für die Politik gewesen sein, TikTok genauer unter die Lupe zu nehmen und schließlich zu amerikanisieren.
Kontext: Zur Erinnerung, Facebook befindet sich in den USA gerade in einer Wettbewerbsprüfung, erst vergangene Woche musste sich Zuckerberg Fragen der Handelskommission stellen. Zudem argumentiert der Social-Media-Konzern sein langsames Vorgehen gegen Hasskommentaren immer mit der freien Meinungsäußerung - womit er mit seiner Warnung gegen Zensur aus China zumindest on brand ist.
Die zweite Schlammschlacht der Woche: Apple gegen Epic
Epic Games, Macher des Spiels Fortnite, bekommt im Rechtsstreit gegen Apple Unterstützung von Microsoft. Der Software-Konzern argumentiert in einem rechtlichen Dokument, dass Apple mit der Sperre des Games andere Spieleentwickler gefährden könnte, und eben auch Microsoft selbst. Apple wiederum behauptet, dass Epic Games einen “Special Deal” für den App Store beim Apple-Management eingefordert haben soll.
Kontext: Ausgangspunkt des Rechtsstreits sind die Gebühren im App Store, an denen Apple mitverdient. Zur Erinnerung: Neben Facebook ist auch Apple in dem Prozess der Wettbewerbsprüfung, die die Marktmacht der Technologiekonzerne unter die Lupe nimmt.
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Einen konfliktfreien Start in die Woche!
Lisa