Wie wahrscheinlich ist ein Brexit-Handelsabkommen noch?
Weniger Geld für Gründerinnen, EZB warnt vor faulen Krediten
Brexit ohne Handelsabkommen?
Bis Ende der Woche müsste sich die EU mit Großbritannien auf ein Handelsabkommen einigen, damit ein geregelter Übergang mit Ende des Jahres möglich ist. Laut den Verhandlern gab es in den vergangenen Wochen Fortschritte bei den Gesprächen, aber noch immer ungeklärte Punkte. Die Tagesschau hat deshalb schon mal vorsorglich skizziert, was ein Brexit ohne EU-Handelsabkommen bedeuten könnte. Commerzbank-Analystin Antje Praefcke rechnet damit, dass eine fehlende Einigung mit der EU die Wirtschaftleistung in Großbritannien noch stärker zum Absturz bringen könnte, als dies die Pandemie ohnehin bereits tut: „Die Abwärtsrisiken aufgrund des Brexit sind für die britische Volkswirtschaft erheblich.” Ein umfassendes Freihandelsabkommen hält sie zu diesem Zeitpunkt der Verhandlungen bereits unwahrscheinlich: „Ich rechne eher damit, dass einzelne Teilabkommen geschlossen werden können, die verschiedene Sektoren des Handels mit der EU abdecken.“
Weniger Kapital für Gründerinnen
In der Krise werden nicht nur die Plätze für Frauen auf Vorstandsebene weniger, sondern auch das Risikokapital sinkt offenbar: 434 Millionen US-Dollar haben Gründerinnen im dritten Quartal von Investoren bekommen, so wenig wie zuletzt vor drei Jahren. Auffallend ist diese Entwicklung, weil die VC-Gelder insgesamt im dritten Quartal laut Berechnungen nicht zurückgingen und somit die Ungleichheit zwischen Frauen und Männern in der Gründerszene wieder steigen dürfte. (Pitchbook)
Weitere News
EZB-Aufsichtsratschef Andrea Enria rechnet im Handesblatt-Interview mit faulen Krediten in Höhe von 1,4 Billionen Euro aufgrund der Corona-Krise. Der Bankenaufseher erwartet weitgreifende Veränderungen:
Mein Eindruck ist: Diese Krise wird zu strukturellen Änderungen führen und unsere Volkswirtschaften transformieren. In bestimmten Branchen wird die Wirtschaftsleistung nicht mehr das Niveau erreichen, das sie vor dem Abschwung hatte.
Andere Bereiche unserer Wirtschaft, die mit der Entwicklung der Digitalisierung und umweltfreundlicher sowie nachhaltiger Geschäftstätigkeit zu tun haben, werden an Bedeutung gewinnen.
Die Überschuldung der bilanzfälschenden Commerzialbank Mattersburg liegt laut dem Masseverwalter bei 705,5 Millionen Euro. (Trend)
Einen guten Start in die Woche!
Lisa