Worüber Mark Zuckerberg und Tim Cook streiten
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Apple vs. Facebook
Wer Apple und Facebook bislang nicht unbedingt als Konkurrenten gesehen hat, wird das spätestens nach diesem Bericht des Wall Street Journals tun. “Wir müssen ihnen Schmerz zufügen”, soll Facebook-CEO Mark Zuckerberg kürzlich in einem internen Meeting gesagt haben. Der Ton zwischen ihm und Apple-Chef Tim Cook ist auch in der Öffentlichkeit rauer geworden: In den vergangenen Wochen gab es mal mehr, mal weniger subtile Seitenhiebe.
Aber worum geht es genau? Zuckerberg sagte vor einigen Wochen öffentlich, dass Apple das Geschäftsmodell von Facebook bedrohen könnte. Konkret fürchtet sich der Social-Media-Konzern vor dem „App Tracking Transparency”-Feature, das Apple demnächst einführen will. Dieses soll dem Nutzer mehr Kontrolle über das Sammeln von Daten geben, was Facebook vor allem bei der Werbevermarktung massiv einschränken könnte.
Eine Facebook-Sprecherin beteuert, dass es hier nicht um einen Streit zwischen zwei Unternehmen gehe, sondern um “das freie Internet”: „Apple claims this is about privacy, but it’s about profit, and we’re joining others to point out their self-preferencing, anticompetitive behavior.“
Die beiden Geschäftsführer haben höchst unterschiedliche Ansichten von Privatsphäre im Netz. Cook sieht in Facebooks Praktiken Datenausbeutung, Zuckerberg redet immer wieder von Diensten, die dem User zugute kommen. Treffen zwischen den beiden waren schon vor Jahren wenig konstruktiv, sondern angespannt. Facebook soll laut Wall Street Journal über eine Kartellklage gegen Apple nachgedacht haben, um das geplante Feature zu verhindern. Das Unternehmen unterstützt bereits die Klage von Spieleentwickler Epic Games gegen Apple.
Das Verständnis von Datensicherheit und Privatsphäre ist also nicht nur zwischen den Nationen (USA, EU, China) sehr divergent, sondern auch innerhalb des Silicon Valleys.
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Lisa