
Bezahl-Twitter und Tiktok
Twitter meldet für das zweite Quartal 2020 einen Rückgang der Werbeeinnahmen um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, hat dafür aber 34 Prozent mehr ¡monetisierbare täglich aktive Nutzer”. Um diese 186 Millionen Nutzer will das Unternehmen jetzt ein Bezahlprodukt schaffen, etwa durch ein Abo-Modell oder E-Commerce. Denkbar sei auch ein eigener Geschäftsbereich für Paywalls, informierte CEO Jack Dorsey.
Währenddessen nimmt Tiktok 200 Millionen US-Dollar in die Hand, um seine größten Creators in den USA für ihre produzierten Inhalte zu kompensieren. Der Fonds ist wohl auch ein Versuch, die Beziehungen zum US-Markt zu stärken, aber Eigentümer Bytedance geht noch einen Schritt weiter: Das Unternehmen will die Mehrheit verkaufen, damit Tiktok nicht mehr als chinesische App wahrgenommen wird und so eine Sperre in den USA und anderen Ländern verhindern.
Auf meiner Watchlist
Derzeit beobachte ich Pershing Square Tontine Holdings, die neue SPAC von Bill Ackman. Bei einer Special Purpose Aquisition Company handelt es sich im Grunde um eine Blankoscheckfirma mit dem Vorhaben, ein Unternehmen zu kaufen. Ackman will mit Tontine Holdings ein Tech-Unternehmen mit Milliarden-Bewertung übernehmen. Am ersten Handelstag an der NYSE am Mittwoch sammelte Tontine vier Milliarden US-Dollar ein, die Aktie schloss 6,5 Prozent im Plus. Der jüngste Börsengang über eine SPAC war übrigens Nikola im Juni. Welche Übernahmekandidaten Ackman im Auge hat, ist nicht bekannt.
"Our thesis is by having a $5 billion cash pile in a public company; it's our own version of a unicorn. It's a one-of-a-kind entity. So, we're looking to marry a unicorn. So we're prettying ourselves up for the most attractive possible partner.” (Bill Ackman)
Und weiters
Seit dem letzten Newsletter gab es weitere Festnahmen im Fall Wirecard und neue Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft. (Handelsblatt)
TrendingTopics hat vergeblich versucht, mit dem Braun-Vertrauten und Wirecard-Aufsichtsrats-Vize Stefan Klestil zu sprechen.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz will der Bafin angesichts der Bilanzskandale künftig mehr Handlungsspielraum bei Verdacht auf Manipulation geben, auch die Behörden sollen untereinander transparenter kommunizieren dürfen. (Süddeutsche)
Daimler meldet für das zweite Quartal 1,9 Milliarden Euro Verlust und plant deshalb, 30.000 Stellen zu streichen. (Manager Magazin)
Tesla hat im zweiten Quartal 104 Millionen US-Dollar Gewinn gemacht. (Business Insider)
Sarah Wiener meldet für ihre Restaurants und Catering Insolvenz an. (Spiegel)
Fürs Wochenende
Taylor Swift hat den Lockdown produktiv verbracht und vor einigen Stunden ihr neues Album veröffentlicht.
Schönes Wochenende!
Lisa