Keine Zukunft ohne Autos
Ein Gründer kauft sein Startup zurück, gekaufter Fame und Serena Williams' Zuhause.
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Deutsche Gebrauchtwagen und koreanische Apple-Autos
Ich lebe nicht nur an zwei Wohnsitzen, sondern auch zwischen zwei Welten. In der einen, der Stadt, gelten Autofahrer beinahe als Nazis und eigene Pkws schon als längst überflüssig. In der anderen, am Land, ist das Auto noch immer ein wichtiges Statussymbol und in meiner Nachbarschaft bin ich mit einem nicht-deutschen Fahrzeug die Schande der Siedlung. Das könnte sich bald ändern: Die Gerüchte, dass Hyundai-Kia das Apple Car entwickelt, verdichten sich. Im Bundesstaat Georgia soll der asiatische Autohersteller ein Werk für die autonomen E-Autos von Apple eröffnen.
Und wenn auch der erfolgreiche Start des Gebrauchtwagenvermittlers Auto1 ein Indikator für die Zukunft der Mobilität ist, dann müssen sich die urbanen Autogegner noch etwas gedulden. Das Berliner Unternehmen beendete den ersten Handelstag mit einem Plus von 38 Prozent und sammelte eine Milliarde Euro ein. Auto1 stellt sich mit dem Verkauf von Gebrauchtwägen gegen den lang herbeigewünschten Trend, dass sich Konsumenten statt Eigentüm für Abomodelle entscheiden (als eine, deren neues Fahrzeug gerade in Wolfsburg zusammengeschraubt wird, kann ich sagen, dass es für uns Konsumenten zumindest in Österreich noch keine attraktiven Kfz-Abomodelle gibt). Es wird also noch eine ganze Weile dauern, bis wir uns nach Bedarf von autonomen Fahrzeugen von A nach B transportieren lassen.
Der Börsengang von Auto1 ist übrigens auch eine Motivation für den Finanzstandort Deutschland, der vor einigen Monaten noch wegen Rocket Internets Rückzug und Curevacs Entscheidung für die New Yorker Börse, ebenfalls totgesagt wurde.
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To grow accounts organically is a lot slower. I would have loved to have done that, but I think we would have been filming for 10 years.
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Schönes Wochenende!
Lisa