Warum jetzt auch Promis Facebook boykottieren
Facebook gerät immer mehr unter Druck, China behält Kontrolle über TikTok, Neues von Apple.
Facebook: Politische Manipulation und Kartellverfahren
„Ich habe Blut an meinen Händen”, schreibt eine gefeuerte Facebook-Mitarbeiterin in einem internen Memo. Sie behauptet, dass Facebook bewusst politische Manipulation durch Fake-Profile ignoriert haben soll. Buzzfeed zitiert Teile des brisanten Schreibens:
“In the three years I’ve spent at Facebook, I’ve found multiple blatant attempts by foreign national governments to abuse our platform on vast scales to mislead their own citizenry, and caused international news on multiple occasions. (…)
I have personally made decisions that affected national presidents without oversight, and taken action to enforce against so many prominent politicians globally that I’ve lost count.
Um offen diese Praktiken zu enthüllen, ließ sich die Mitarbeiterin ein Schweigegel… äh, eine Abfertigung von 64.000 US-Dollar entgehen. Facebook will die Vorwürfe aktuell nicht im Detail kommentieren.
Kontext: Facebook gerät wegen des Umgangs mit politischer Manipulation und Hasskommentaren immer mehr unter Druck. Der Boykott von Werbekunden zeigte bisher wenig Wirkung, jetzt versuchen es einige Promis mit einem 24-Stunden-Boykott der Social-Media-Plattformen. Außerdem berichtet das Wall Street Journal, dass das Justizministerium nach monatelangen Untersuchungen bereits ein Kartellverfahren vorbereitet. Wir erinnern uns, bei Alphabet könnte es Ende des Monats soweit sein.
TikToks USA-Tochter
Zur Partnerschaft zwischen Oracle und TikTok sind neue Details bekannt: Bytedance will TikTok USA als eigenes Unternehmen mit Sitz in den USA ausgliedern. Oracle soll den Berichten zufolge eine Minderheitsbeteiligung erhalten, Bytedance bleibt Mehrheitseigentümer.
Kontext: Diese Lösung scheint ein massiver Kompromiss für die US-Regierung sein, denn Bytedance behält die Kontrolle, der “trusted tech partner” Oracle sorgt offenbar nur für die technische Infrastruktur. Die wertvolle Technologie, deren Verkauf ein Knackpunkt in den Verhandlungen war, bleibt in chinesischen Händen.
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Lisa