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Es is wahrscheinlich verpönt über alle Breitengrade, aber ich verkaufe eigentlich fast immer wenn ich "genug" gemacht habe, warte auf einen guten Down-Day und steige dann einfach wieder ein wenn ich die Firma und den Preis zu dieser Zeit, immer noch gut genug finde. Die klassische Streiterei zwischen Fundamentalanalysten und Day-Tradern halt.

Was Leute gern vergessen, beim "langfristig dabei bleiben", ist, dass man jeden Tag eine Entscheidung trifft — halte ich das Risiko auf meiner Seite, oder halte ich das Geld heute. Und mit $$$ investiert zu sein, ist ein großes Risiko, und besonders nach einer Rally, ein hin und her von +/- 1-2% ist ein kleiner, kleiner Trostpreis für das sehr große Risiko (bei eigenem Geld).

Natürlich, Geld am Konto zu haben produziert nichts, aber es hält auch grob gesagt kein vergleichbares Risiko (außer Opportunität). Investiert zu bleiben birgt jeden Tag das Risiko dass die Politik, die Memes, oder ein "Blue Horseshoe Loves Anacott Steel" Call alles aus der Bahn wirft — und das war's mit den 10% (oder schlimmer). Egal wie "gut" die Firma dahinter ist (FACC). Der Luxus jede Sekunde ein/aussteigen zu können fühlt sich eigentlich richtig frech an (mein Geld ist mir wichtiger als meine hoch-volatile Loyalty zu dieser Firma). Mich wundert es ja fast, dass das für Retail-Investoren noch nicht verboten wurde (obwohl... lock limit, PDT, etc.). Und es gibt genug Warnungen auszusteigen, wer freiwillig long bleibt um es langfristig auszusitzen, wird zwar oft durchhalten und sich retten können, aber irgendwann dann halt eben doch nicht — und der Betrag reicht meistens aus um das Wort "Risiko" dann auch ernsthaft zu verinnerlichen (FACC/GPRO/HTZ/AMC/F/M/GE). Und dann sieht man auch, dass man ab +X% dann doch ev. zu gierig war und jetzt da sitzt in dem Salat. Ich verpasse lieber eine Chance, als zum Risikohalter verpflichtet zu werden (langfristig).

Ich finde auf jeden Fall gut, dass man einfach mal ein paar Tage, Sekunden oder Wochen, das "Risiko" abgeben kann, das Geld halten, und erst wieder einzusteigen wenn der Deal unverzeihlich gut ist. Aber ist ja auch das schöne dran — wenn es alle gleich machen würden, würde keiner mehr was verdienen.

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