Wo das neue Silicon Valley liegt
Finanzen-Basics Teil 3: Geld arbeiten lassen, Oliver Samwers teurer Kredit an Markus Braun.
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Das neue Silicon Valley
Not gonna lie, ich wünsche mir seit langem die San Francisco Bay Area von 2005 zurück, in der man auch als unbezahlte Praktikantin mit einem 500-Dollar(!)-WG-Zimmer überleben konnte und im Coffeeshop nebenan nicht nur Pitches von Startup-Menschen, sondern Gespräche von Normalsterblichen hören konnte. Dieser Traum rückt nun näher, da immer mehr Tech-Unternehmen die Region verlassen. NYT-Reporterin Nellie Bowles fragte Geschäftsführer von Unternehmen, die ihren Hauptsitz verlegt haben, nach ihren Beweggründen für die Ortswahl: Steuerfreundliche Städte, leistbare Immobilien und weniger Obdachlose auf den Straßen.
Austin gilt in der Tech-Community als Favorit für den Umzug, doch Kim Mai-Cutler hat in einer Umfrage unter Gründerin analysiert, wer Silicon Valley als Arbeitsplatz in der Pandemie tatsächlich überholt hat: die Cloud. Denn lockdownbedingt arbeiten immer mehr Unternehmen dezentral und remote, und dieser Trend dürfte sich laut der Analyse langfristig durchsetzen.
“Peak Bay Area” war laut Mai-Cutler übrigens 2014. Mit 2013 bis 2014 habe ich also die Spitze des Hypes selbst erlebt. Umso mehr freue ich mich, nach dem Lockdown San Francisco wieder besuchen zu können.
Finanzen-Basics Teil 3: Geld arbeiten lassen
In den ersten zwei Folgen der Finanzen-Basics habe ich beschrieben, wie ihr ein Money-Mindset aufbaut und wie ihr Ordnung in euren Finanzen schafft. Bevor ihr euch in die Welt des Anlegens und Investierens stürzt, gebe ich euch den Tipp, folgende Fragen genau beantworten und umsetzen zu können:
Wie viel Geld brauche ich für das tägliche Leben?
Wie viel Geld brauche ich, um im Notfall ein halbes Jahr ohne Einkommen überleben zu können?
Welche größeren Anschaffungen plane ich in der näheren Zukunft?
Die Antwort auf die zweite Frage solltet ihr bestenfalls schon angespart haben, bevor ihr euch in ein Risiko begebt. Da ich an dieser Stelle noch mal erwähne, dass ich keine Finanzexpertin oder Vermögensberaterin bin, teile ich hier einmal mehr meine persönliche Herangehensweise:
Ich habe meine Notfallreserven auf einem Sparbuch abgelegt, auf einem anderen Konto habe ich Eigenkapital für mein eigenes Unternehmen zur Seite gelegt. Nach diesen Paketen bleibt für mich Geld übrig, dass ich nicht kurz- oder mittelfristig brauche und ich wohl oder übel schlimmstenfalls verlieren könnte. Dieses Geldpaket ist jenes, das ich für mich arbeiten lasse. Zum Teil mit (für mich persönlich) konservativeren Produkten wie ETFs, aber großteils Aktien mit höherem Risiko. Einen weiteren Teil meines Investmentpakets verwende ich für Short-Term-Trades und Krypto.
Es gibt aber viele weitere Anlageformen, die ich in den nächsten Wochen näher beleuchten werde. Dieser Überblick dient vor allem dazu, euch zum Nachdenken und Planen anzuregen.
Immobilien
Roboadvisors
Edelmetalle
Beteiligungen
Für all diese Themen werde ich Experten zu Rate ziehen. Habt ihr Fragen zu den Anlageformen, worüber würdet ihr gern mehr wissen? Wen soll ich interviewen? Schreibt mir eure Fragen oder Inputs per Mail oder kommentiert diesen Beitrag!
Viele von euch interessiert vor allem, welche Broker empfehlenswert sind. Ich empfehle dafür die Website Broker-Test, die sowohl Broker als auch andere Finanzprodukte regelmäßig vergleicht. Wer sich wie ich gern nebenbei mit Videos weiterbildet, dem empfehle ich den YouTube-Kanal von Investing with Rose sowie bereits erwähnt Finanzfluss.
Weitere News
Das Ifo-Institut ist in seiner aktuellsten Prognose trotz Lockdown-Verlängerung positiv gestimmt: Die deutsche Wirtschaft werde demnach im ersten Quartal stagnieren und im zweiten um drei Prozent wachsen. Langfristig befürchten Ökonomen keinen Schaden für die Wirtschaft durch den Lockdown, aber die Schulschließungen seien ein soziales Problem, das langfristig auch ökonomische Folgen haben werde. (Handelsblatt)
Oliver Samwer soll einem Bericht zufolge dem damaligen Wirecard-CEO Markus Braun kurz vor dem Crash 75 Millionen Euro geliehen haben. (Spiegel)
Alphabet gibt seinen Plan, flächendeckendes Internet über Heißluftballons herzustellen, nach sieben Jahren auf. Das Project Loon war Teil von Alphabets Moonshot-Abteilung. (The Verge)
Falls wer auf einen guten Einstiegspreis wartet: Bitcoin fiel gestern kurzzeitig unter 30.000 US-Dollar, also mehr als 30 Prozent tiefer als das Rekordhoch vor einigen Wochen. (CNBC)
Die US-Indizes S&P 500 und Nasdaq schlossen am Donnerstag dank Biden-Optimismus auf Rekordniveau. (Yahoo Finance)
Fürs Wochenende
Ende Januar ist die Zeit, in der wir langsam auf unsere Neujahrsvorsätze vergessen. Um das zu verhindern, empfehle ich die aktuelle Podcastfolge von “Leading with Impact”, in der Moderatorin Tina Deutsch über Habits spricht: wie ihr euch Gewohnheiten aufbaut und Routinen schafft.
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Happy financing und schönes Wochenende!
Lisa